Die Pfarre St. Lambertus Dremmen
Die Pfarre St. Lambertus Dremmen ist eingebunden in die Gemeinschaft von Gemeinden Heinsberg-Oberbruch und gehört zum Bistum Aachen.
Im Rahmen der Neuausrichtung der kirchlichen Strukturen ist die Pfarre auf dem Weg zur Gemeinschaft von Gemeinden, zusammen mit den Pfarren St. Andreas Eschweiler, St. Josef Horst, St. Aloysius Oberbruch, St. Mariä Rosenkranz Porselen, St. Lambertus Randerath und St. Mariä Himmelfahrt Uetterath.
Dremmen ist ein Stadtteil der Kreisstadt Heinsberg Rhld. im westlichen Nordrhein Westfalen.
Die Pfarre St. Lambertus Dremmen gehört zu den ältesten Kirchengemeinden in unserer Region. Früheste Spuren kirchlichen Lebens gehen zurück auf das 9. Jahrhundert. So führten archäologische Ausgrabungen in 1966 Reste einer Holzkirche aus dieser Zeit zutage, die durch einen Brand, vermutlich ausgelöst durch Normanneneinfälle, zerstört wurde.
Diese zerstörte Kirche wurde im 10. Jh. durch einen Saalbau aus Stein ersetzt.
Wenn auch schriftliche Quellen zur Entstehung und frühen Entwicklung unserer Pfarre fehlen, so weisen doch das Lambertus-Patrozinium sowie grundherrliche und kirchenorganisatorische Strukturen auf alte feste Bindungen zum Bistum Lüttich (Liége) hin, die noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts Bestand hatten.
Unser Pfarrpatron St. Lambertus (* um 635 + 17. Sept. um 705) war Bischof von Maastricht und christianisierte als Wanderbischof das heutige Belgien und die südlichen Niederlande. Er starb im Zuge politischer Wirren als Märtyrer und wurde in Lüttich beigesetzt.
Lambertus-Figur und Grab unseres Pfarrpatrons
in der Lambertus-Kathedrale in Lüttich:
(Fotos: Pastor Hans Schmitz)
Die erste schriftliche Erwähnung eines Dremmener Pfarrers stammt aus dem
Jahre 1201 "Nykolaus pastor in drumme".
1515 begann man mit der Errichtung des heute noch erhaltenen Glockenturms im Stile der Spätgotik. Dafür musste übrigens die Gemeinde rund eine halbe Million Ziegelsteine im Feldbrandverfahren herstellen.
1716 vernichtete ein Dorfbrand neben 60 Häusern auch das Obergeschoss des Turmes. Die Glocken stürzten aus dem Glockenstuhl und zerschellten.
1763 läuteten die neuen, vom Glockengießer Christian Wilhelm Voigt
in Dremmen gegossenen Glocken. Von diesen ist die "Katharinen-Glocke",
in welche die 1716 zerschellte "Klara-Glocke" eingegossen worden war,
in unserer Turmhalle aufgestellt. Die übrigen vier Glocken wurden auf
Nazibefehl 1942 beschlagnahmt.
1953 erhielt der Turm unsere heutigen Glocken. Diese Glocken wurden aus der
Metalllegierung „Euphon“ gegossen. Euphon
ist eine Legierung, die nicht wieder eingeschmolzen werden kann. Man hielt dies
1953 für den besten Weg, um seine Glocken bei einem evtl. weiteren Krieg nicht
wieder abliefern zu müssen. Es sind 5 Glocken mit den Schlagtönen b0, c1, es1,
f1, g1.
1724 wurde das Uhrwerk von Wilhelm Kolen eingebaut. Nach über 150 Jahren Dienst wurde dieses im Rahmen der Kirchenrenovierung 1980-1982 durch ein elektronisches Uhrwerk ersetzt. Das alte Uhrwerk ist als Museumsstück im Turm verblieben.
1832 erhielt der Kommunalbaumeister Johann Baptist Cremer den Auftrag, die alte baufällige Saalkirche durch eine neue zu ersetzen, wobei der Kirchturm erhalten bleiben sollte. 1834 war Grundsteinlegung und bereits am 17. Sept. 1835 wurde die neue Kirche eingesegnet.
Die
ursprüngliche Orgel der Kirche wurde 1836 vom Orgelbauer Paul Müller aus
Reifferscheidt/Eifel erbaut. Das Gehäuse ist bis auf zwei seitliche
Erweiterungen erhalten geblieben. Die heutige Orgel ist ein Werk der Firma Karl
Bach aus Aachen und wurde nach dem zweiten Weltkrieg erbaut unter Verwendung
einiger alter Register. Eine letzte Renovierung erfuhr die Orgel 2002 durch die
Firma Wilbrandt, Übach-Palenberg. Die Orgel hat zwei Manuale und Pedal und
insgesamt 24 klingende Register.
Näheres zu unserer Orgel hier.
Eine umfassende Renovierung erfuhr unsere Kirche von 1980 bis 1982. Hierbei erhielt sie den neuen von Rudolf Peer geschaffenen Altar, sowie die neuen Kreuzwegstationen von Klaus Iserlohe.
Am 13. April 1992 erschütterte ein schweres Erdbeben unsere Region und
machte eine erneute Renovierung der Kirche erforderlich. In diesem Zuge erhielt sie das
prachtvolle Wandbild im Chorraum.
Quellen: Gotthard Klein Leo Gillessen Paul Sauer Vincent Heitzer |