Die Kirchenorgel
der Pfarrkirche St. Lambertus Dremmen
(ein Beitrag von Vincent Heitzer)
1836 Paul Müller aus Reifferscheidt (Eifel) erbaut die Orgel für die Pfarrkirche Dremmen mit 36 klingenden Registern verteilt auf zwei Manuale und Pedal (1). Das Werk wird am 31.8.1836 von den beiden Organisten Lapp aus Erkelenz und Nevelen aus Geilenkirchen geprüft und für „vorzüglich gut“ befunden.
1926 wird die Orgel „durch freiwillige Gaben neu aufgemacht“ (2). Welcher Orgelbauer die Arbeiten durchgeführt hat und was genau gemacht wurde, lässt sich leider nicht mehr feststellen.
Die Kirche hat die Wirren des zweiten Weltkrieges im Gegensatz zu den Kirchen der Nachbarorte relativ gut überstanden, lediglich der Turm und die Taufkapelle haben Schäden davon getragen. Die Orgel hat den Krieg jedoch einigermaßen unbeschadet überstanden, wurde aber nach dem Krieg abgebrochen mit der Begründung, dass sich der Holzwurm in den Windladen eingenistet hätte. Dies kann man natürlich heute nicht mehr nachvollziehen. Die beiden hohen Pedaltürme wurden abgebrochen und in das heute noch vorhandene Hauptgehäuse (das übrigens keinerlei Spuren von Holzwurmbefall aufweist!!) eine neue, elektropneumatische Orgel unter Verwendung einiger alter Pfeifen gebaut. Diese Arbeiten führte die Firma Karl Bach aus Aachen aus (3).
Bei der großen Kirchenrenovierung in den Jahren 1980/81 wurde auch die Orgel abgebaut und eingelagert und nach Abschluss der Arbeiten leicht verändert wieder in der Kirche aufgebaut. Hierbei wurde das Gehäuse um einen Meter vorgezogen und das Pfeifenwerk des Pedals, das sich bis dahin seitlich neben der Orgel befand hinter der Orgel platziert. Der Spieltisch wurde von der Südseite auf die Nordseite verlegt. Diese Arbeiten führte die Firma Stollenwerk aus Monschau aus (4).
Im Jahre 2002 war die Orgel derartig verschmutzt (in der Zwischenzeit
hatten in der Kirche mehrere Umbaumaßnahmen stattgefunden, so die
Kirchenrenovierung nach dem Erdbeben 1992, die Neuplattierung des Kirchenbodens
und der Einbau neuer Bänke und die Renovierung der Orgelbühne durch Einbau von
Stahlstützen), dass eine Reinigung und technische Durchsicht unerlässlich
geworden war. Die Firma Wilbrand Orgelbau aus Übach-Palenberg übernahm diese
Arbeiten, die in der Fastenzeit 2002 ihren Abschluss fanden. Seither klingt die
Orgel durch eine gekonnte Umintonation noch weicher und grundtöniger als
vorher, was der guten Akustik unserer Kirche sehr entgegenkommt. Die Disposition
der Orgel lautet heute (seit 2002):
Pedal |
Hauptwerk |
Oberwerk |
Principalbass
16’ Subbass
16’ Oktavbass
8’ Superoktave
2’ Holzposaune
16’ Koppel
I an P Koppel
II an P |
Bordun
16’ * (ab c0) Principal
8’ Gedackt
8’ * Gamba
8’ Oktave
4’ Rohrflöte
4’ Gemsquinte
2 2/3’ Nachthorn
2’ Kornett
3 fach (ab g’) Mixtur
4 fach Solotrompete
8’ Koppel
II an I Koppel
II an I sub |
Harmonieflöte
8’ * Salicional
8’ * Principal
4’ Blockflöte
4’ Superoktave
2’ Nasard
1 1/3’ Zimbel
3 fach Oboe
8* Tremulant |
*
alte Register, wahrscheinlich aus der alten Müller-Orgel (kann aber
nicht belegt werden) |
Der
Spieltisch steht frei und ist fahrbar. Er besitzt ein Handregister, zwei freie
Kombinationen, zwei feste Kombinationen (Piano, Tutti), eine Walze, Zungen ab
Gesamt und Zungen Einzelabsteller und ein zweites Pedalregister.
(1)
Leo
Gillessen: Die Chroniken der Bürgermeistereien Dremmen und Oberbruch 1823 –
1937. Dremmen 1998. Seite 20
(2)
ebda.,
Seite 131
(3)
mündliche
Information des Orgelbauers Stollenwerk, Monschau
(4)
ebda.